Dienstag, 24. Juni 2014

Generationsübergreifendes Fangirling Part I

Das Schöne daran, wenn man relativ früh Mutter wird, ist ja, daß es eine gewisse Zeit eine Schnittmenge dessen gibt, was beiden gefällt. Kein "Für einen Kinderfilm war der nett", sondern tatsächliche beiderseitige Begeisterung.

Die Kronprinzessin war ja schon diverse (drei) Male schwer enttäuscht, weil ich sie zu einem Konzert nicht mitgenommen habe, obwohl sie die Band auch toll findet. Aber jetzt isses soweit, zum Hip Hop Open nehme ich sie mit. Weil ich mir da eh vorkomme wie ein Roßbollen auf der Autobahn und wir eh nur die eine Band wirklich sehen wollen und weil sie sich so freut.

Als Warm-up haben wir uns heute Abend diesen Stream angeschaut und ein bisschen rumgespackt. Das war wunderbar, die Kronprinzessin hat sogar ergriffen geweint (und sie heult so gut wie nie bei Filmen!), wir vorfreuen uns sehr. Nun simmer mal gespannt.

Freitag, 13. Juni 2014

Ich ess' Blumen

Als Teenager war ich mal Vegetarierin. Weil es richtig schien, weil Thomas D. es auch war, weil ich ein Teenager war. Dummerweise hatte ich außer "Fleisch weglassen" keine Ahnung und ernährte mich recht schnell von süßen Pfannkuchen, Dampfnudeln und Pudding. Nach zwei Jahren hatte ich (wen wundert's) erhebliche Mangelerscheinungen und einen unglaublichen Heißhunger auf Fleisch.
Ich mag Fleisch. Ich esse es gerne und bin eine durchaus ambitionierte Grillerin.
Was mir immer wieder sauer aufgestoßen ist, waren die Haltungs- und Schlachtbedingungen, das übliche Thema eben, muss ich ja nicht breittreten. Ich fand das also immer nachvollziehbar, aber: Das Fleisch war billig und der Geist war schwach.

Vor ein paar Wochen eröffnete mir die Kronprinzessin, daß sie jetzt Vegetarierin sei. (Das ist an sich überhaupt nicht schlimm, doof war die Verkündung direkt nach dem Wocheneinkauf, aber dann muss man eben improvisieren.)


Außerdem wollte ich wieder mit einer etwas bewussteren Ernährung starten, mir war das alles ein bisschen viel für mal einfach loskochen, also hab ich Literatur resp. ein Kochbuch gesucht.
Jetzt hab ich mir ein vielgelobtes veganes Kochbuch zugelegt (wenn schon, dann richtig!) und nach der Abreise der Austauschschülerin haben wir losgelegt.
Der Kronprinzessin schmeckt's, die Miss meckert ohnehin und die Jungs merken kaum einen Unterschied. Die dürfen aber trotzdem zwischendurch ihre Wienerchen essen, man muss sie ja nicht ärgern. Ich persönlich mach das ziemlich streng: 30 Tage lang
- kein Fleisch
- keine Milchprodukte und Eier
- keine Nudeln, Kartoffeln und Reis
-kein Industriezucker
-kein weißes Mehl
Kaffee ist eigentlich "erlaubt", schmeckt mir aber ohne Milch nicht, also hab ich den gegen grünen Tee eingetauscht. Dafür trink ich bisweilen ein alkoholisches Getränk, wofür die glühenden Anhänger mich vermutlich mit Fackeln aus dem Camp jagen würden.

Dieser Monat sollte mich auf vegetarisches Kochen ausreichend einschwingen und wer weiß, vielleicht bleibt ja was hängen. Wenn ich so selten Fleisch esse, daß ich mir fröhlich gewachsene Kuh leisten kann, ist das ja auch schon was wert.

Und seit gestern mach ich auch noch Spocht, da hab ich auch was durchführbares gefunden.



Sonntag, 1. Juni 2014

Nous sommes excités!

Oder so.

Morgen rückt die Austauschschülerin (la correspondante) an und hier herrscht der Ausnahmezustand. Der Hase hat schon die Jungs aus der Schußlinie geschafft, damit ich hier noch feudeln und hauselfen kann. Weil ich schon lange wusste, daß das heute auf dem Plan steht, war es auch total vernünftig, mir gestern bis nachts um zwei Zombiefilme reinzuziehen und jetzt motivationslos rumzuschleichen.

Fotos und einen Steckbrief haben wir schon, ich bin über alle Maßen gespannt, wie es wird. Ob sie schlimmes Heimweh hat, ob ihr das Essen schmeckt (geplant sind Pizza und Pfannkuchen, da sind die Chancen wohl am größten), ob die Geschwister sich benehmen, ob wir uns verstehen, ob sie besser deutsch spricht als ich französisch (was hoffentlich so ist, sonst wird das ein dreitägiges Gekrampfe und Gestammel, ist bei mir ja schon ein paar Tage her und war nie gut), ob die Mädchen sich mögen, ob sie der Wummel im Hulkkostüm (das er seit Tagen ausschließlich trägt!) sehr irritiert, hach, sie sehen, ich bin ein kleines bisschen aus dem Häuschen.